Interview: Swen Schulz (SPD, MdB)

Warum unterstützen Sie die Kampagne „Nur wer wählt, zählt!“?

Seit ich 2002 in den Bundestag gewählt wurde, unterstütze ich die Forderung nach dem Wahlrecht von Geburt an. Die Kampagne „Nur wer wählt, zählt“ ist eine gute Möglichkeit auf diese Forderung aufmerksam zu machen.

Welche Argumente sprechen für ein Wahlrecht ab Geburt?

Die Stimmen der Kinder und Jugendlichen werden bis zum 18. Lebensjahr bei Wahlen zum Bundestag nicht berücksichtigt. Doch um ihre Belange muss es doch auch in der politischen Debatte gehen! Ich finde es daher wichtig, dass diese Gruppe auch ein Gewicht bei der Wahl erhält.

Wie wird sich unsere Gemeinschaft Ihrer Meinung nach verändern, wenn auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wahlberechtigt sind?

Es werden jene Themen, die die Perspektiven der Kinder betreffen, mehr Gewicht erhalten. Ich rechne nicht mit riesigen Veränderungen, aber schon auch mit Akzentverschiebungen etwa zu Gunsten einer verstärkten Bildungspolitik.

Welche Unterstützung brauchen junge Wähler, um ihr Wahlrecht auszuüben?

Wie alle anderen Bürger brauchen sie Angebote der politischen Bildung, Zugang zu freien Medien, Kontakt zu politischen Parteien. Ansonsten habe ich die Erfahrung, dass junge Menschen genauso eine – individuell unterschiedlich informierte – Meinung haben wie Erwachsene.

Auf welchem Weg kann das Wahlrecht ab Geburt Ihrer Meinung nach durchgesetzt werden?

Über die entsprechenden gesetzgeberischen Mehrheiten. Zum Beispiel bei der Bundestagswahl bedarf es einer Änderung des Grundgesetztes und damit einer 2/3 Mehrheit.

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Swen Schulz (SPD) gehört seit 2002 als Abgeordneter dem Bundestag an.

Im Parlament ist er ordentliches Mitglied des Haushaltsausschusses sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.